Besuch des Baptisteriums von Florenz

2024 Autor: Cyrus Reynolds | [email protected]. Zuletzt bearbeitet: 2024-02-07 04:52

Das Baptisterium von Florenz ist Teil des Duomo-Komplexes, zu dem auch die Kathedrale Santa Maria del Fiore und der Campanile gehören. Historiker glauben, dass der Bau des Baptisteriums, auch bekannt als Battistero San Giovanni oder Baptisterium des Heiligen Johannes, im Jahr 1059 begann, was es zu einem der ältesten Gebäude in Florenz macht.

Das achteckige Baptisterium ist vor allem für seine Bronzetüren bekannt, die mit exquisit geschnitzten Darstellungen von Szenen aus der Bibel versehen sind. Andrea Pisano entwarf die Südtüren, die ersten Türen, die für das Baptisterium in Auftrag gegeben wurden. An den Südtüren befinden sich 28 Bronzereliefs: Die 20 oberen Reliefs zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Johannes des Täufers und acht untere Reliefs enth alten Darstellungen von Tugenden wie Klugheit und Tapferkeit. Pisanos Türen wurden 1336 am Südeingang des Baptisteriums angebracht.

Lorenzo Ghiberti und die Tore des Paradieses

Lorenzo Ghiberti ist der Künstler, der am meisten mit den Türen des Baptisteriums in Verbindung gebracht wird, weil er und seine Werkstatt die Nord- und Osttüren des Gebäudes entworfen haben. 1401 gewann Ghiberti einen Wettbewerb zur Gest altung der Nordtüren. Bei dem berühmten Wettbewerb, der von der Florentiner Gilde der Wollhändler (Arte di Calimala) veranst altet wurde, trat Ghiberti gegen Filippo Brunelleschi an, der später der Architekt des Doms werden sollte. Die Nordtüren ähneln Pisanos SüdenTüren, indem sie 28 Paneele aufweisen. Die oberen 20 Tafeln zeigen das Leben Jesu, von der „Verkündigung“bis zum „Pfingstwunder“; Darunter befinden sich acht Tafeln, die die Heiligen Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Ambrosius, Hieronymus, Gregor und Augustinus darstellen. Ghiberti begann 1403 mit der Arbeit an den Nordtüren und sie wurden 1424 am Nordeingang des Baptisteriums aufgestellt.

Aufgrund von Ghibertis Erfolg bei der Gest altung der Nordtüren des Baptisteriums beauftragte ihn die Calimala-Gilde mit der Gest altung der Osttüren, die zum Duomo zeigen. Diese Türen wurden in Bronze gegossen, teilweise vergoldet, und Ghiberti brauchte 27 Jahre, um sie fertigzustellen. Tatsächlich übertrafen die Osttüren die Schönheit und Kunstfertigkeit seiner Nordtüren – die Perspektive, die Ghiberti auf einer Flachreliefoberfläche erreichen konnte, erstaunt Kunsthistoriker bis heute. Die Osttüren enth alten nur 10 Tafeln und zeigen 10 sehr detaillierte biblische Szenen und Charaktere, darunter „Adam und Eva im Paradies“, „Noah“, „Moses“und „David“. Sie wurden 1452 am Osteingang des Baptisteriums errichtet. Etwa 100 Jahre später, als der Renaissance-Meister Michelangelo die Osttüren sah, nannte er sie „Paradiestore“– und der Name ist seitdem geblieben.

Um sie vor den Elementen zu schützen, sind alle Reliefs, die derzeit an den Türen des Baptisteriums sichtbar sind, Kopien. Die Originale sowie die Skizzen und Formen der Künstler befinden sich im Museo dell'Opera del Duomo.

Baptisterium Interieur

Während du die Türreliefs ohne inspizieren kannstWenn Sie ein Ticket kaufen, sollten Sie Eintritt zahlen, um das bemerkenswert schöne Innere des Baptisteriums zu sehen. Es ist mit polychromem Marmor dekoriert und seine Kuppel ist mit goldenen Mosaiken geschmückt. Die unglaublich detaillierten Mosaike sind in acht konzentrischen Kreisen angeordnet und zeigen Szenen aus Genesis und dem Jüngsten Gericht sowie Szenen aus dem Leben von Jesus, Joseph und Johannes dem Täufer. Im Inneren befindet sich auch das Grab des Gegenpapstes Baldassare Coscia, das von den Künstlern Donatello und Michelozzo gemeißelt wurde.

Natürlich wurde das Baptisterium gebaut, um mehr als nur ein Prunkstück zu sein. Viele berühmte Florentiner, darunter Dante und Mitglieder der Familie Medici, wurden hier getauft. Tatsächlich wurden bis zum 19. Jahrhundert alle Katholiken in Florenz in Battistero San Giovanni getauft.